Die Farbe des verwendeten Leders kommt beinahe einer Glaubensfrage gleich.
Immer wieder werden wir zu unseren Halsbändern, Geschirren oder Hundeleinen um eine Empfehlung und Erfahrungen gebeten, daher möchten wir gerne erklären, was es mit den Lederfarben auf sich hat.Das hellbraune (cognac) Fettleder wird von Hundehaltern oder im Internet immer mal wieder gerne als "Naturfarbe" bezeichnet.
Was ist "Naturfarbe" bei Leder?
Kurz gesagt: Blödsinn!
Zunächst einmal kommt es bei der Farbe des Leders darauf an, wie die Haut gegerbt wurde.
Daraus ergibt sich, welche Farbe das ungefärbte Leder hätte:
- Pflanzliche Gerbung (Lohgerbung): recht dunkel bräunlich
- Trangerbung: gelblich
- Alaungerbung / synthetische Gerbung: weiß
- Chromgerbung: blau-grau
Ungegerbtes Leder, also Roh-Haut (was am ehesten der Bezeichnung "naturfarben" entsprechen würde) hätte einen Farbton irgendwo zwischen cremig grau bis... naja... hornhaut-gelb.
(Sieht eine völlig unbehandelte Haut nach dem Trocknen aus. In dem Fall von einem Hirsch.)
Deshalb wird so ziemlich jedes Leder nach dem Gerben eingefärbt und erst hier entscheidet sich dann der Farbton vom Endprodukt.Also: Ja, auch hellbraunes Leder ist gefärbtes Leder!
Trotzdem hat die Farbe des Leders noch einen kleinen Einfluß auf die Beschaffenheit, oder den Nutzwert des Leders.
Und da kommen wir dann endlich zu unseren Empfehlungen:
hellbraun:
Diese Lederfarbe ist optisch unser Favorit!
Das hell-braune Leder zeigt sehr viel mehr von seiner eigentlichen Struktur, offenbart kleine Unebenheiten oder Unregelmäßigkeiten, die bei dunklem Leder von Farbe verdeckt werden. So ist zum Beispiel teilweise die Unterseite dieser Leinen leicht marmoriert, teilweise einfarbig.
Außerdem unterliegt helles Leder viel mehr Veränderungen, je nach Verarbeitung, Nutzung und Pflege. Es wird dunkler, es bleicht aus, es wird fleckig... ähnlich wie bei den Lederschultaschen, die wir in den 90´ern so geliebt haben. So erzählt jede einzelne Leine nach kurzer Zeit ihre ganz eigene, charmante Geschichte. Wir finden das ausgesprochen schick und individuell :o)
dunkelbraun:
Die Dankbare! Das ist die unempfindlichste Lederfarbe. Wenn man eine Leine oder ein Halsband sucht, womit wirklich gearbeitet wird, wenn man bei jedem Wetter draußen unterwegs ist, das Leder regelmäßig nach ölt und sehr lange was davon haben will, dann ist das dunkel-braune Leder genau unsere Empfehlung.
schwarz:
Edel! Und je nach Hundefarbe einfach die passenste Variante. Aber Achtung! Schwarzes Leder kann abfärben. Das ist nicht dramatisch, könnte aber lästig werden.
An hellen Hunden oder zu einem Hochzeitskleid können wir diese Farbe nicht empfehlen.
Abschließend kann man also sagen, natürlich ist jedes unserer Produkte aus Fettleder qualitativ sehr hochwertig, und jede Farbe hat ihre Vorteile.
Letzten Endes sind die Unterschiede aber eher gering und Sie können guten Gewissens einfach nach der Optik entscheiden.
Der Tipp vom MODLER-Team wäre hier einfach nur: Finger weg von naturfarbenem Leder. Da hat entweder jemand keine Ahnung, oder will Sie veräppeln ;-)
Wir freuen uns über einen Kommentar zu unseren Beiträgen. Gibt's noch Themenwünsche oder offene Fragen? Ist noch was unklar?
Oder Sie diskutieren mit auf unserer Facebook-Seite.
Und wie immer: Feedback, Verbesserungsvorschläge oder einfach mal ein fettes Lob sind natürlich jederzeit willkommen!